Hilfe, es gibt Essen!

Hilfe, es gibt Essen!Schuessel_Fragezeichen

Die Versuchung lauert auf einem geblümten Teller. Doch der Spinat von gestern ist heute gefährlich! Oder nicht? Nach 18 Uhr zu dinieren macht übrigens dick. Richtig? Diese und andere Fakten zwischen Phantasie und Wissenschaft gehören in die Kategorie der Ernährungsmythen. Wir haken nach!

Mythos

Einer geht noch!
Oh weh, diese Entzauberung wird vielen Genusstrinkern nicht gefallen. Alkohol bei bzw. nach dem Essen lockert zwar kurzfristig die Magenmuskulatur und lindert dadurch das unangenehme Völlegefühl. Die Verdauung wird dabei aber nicht angekurbelt – im Gegenteil! Tipp: Am schnellsten verdaut, wer beim Essen ganz auf Alkohol verzichtet.

Schoki macht glücklich!
Jein. Für einen echten Glückskick reicht die Menge der Happy-Hippo- Substanzen leider nicht aus. Als Gute-Laune-Kick kann Schoki trotzdem herhalten – allein der Geschmack und das Gefühl im Mund erzeugen messbares Wohlbefinden. Das macht Sinn: Auf Reize, die immer mit positiven Gefühlen assoziiert werden, reagiert das Belohnungssystem im Gehirn.

Bohnen immer kochen?
Den Inhaltsstoff „Phasin“ muss man nicht kennen, wichtig ist jedoch zu wissen: Rohe Bohnen sind dank Phasins Wirkung wirklich giftig. Für Kinder können schon fünf ungekochte Bohnen tödlich sein. Nach dem Kochen ist die Gefahr gebannt und dank Magnesium, Eisen, Zink und Kalium gibt es Bohnen-Power. Tipp: Frische Exemplare erkennt man daran, dass sich beim Auseinanderbrechen der Bohnen um die Bruchstelle Wassertropfen bilden.

Espresso mit Schluck?
Ein Gläschen Wasser zum Espresso gehört in vielen Cafés zum guten Ton. Tatsächlich ist dieser Brauch aber nicht mehr als eine nette Geste – die entwässernde Wirkung von Kaffee gilt mittlerweile als widerlegt. Kleiner Haken: Die Kaffeesucht, auch „Coffeinismus“ genannt, ist weiterhin im Rennen.

Margarine statt Butter?
Butter landet als Hüftgold direkt dort, wo niemand sie haben will und Margarine hält uns fit und schlank? Weit gefehlt! In diesem Fall ist die Margarine-Werbung überzeugender als die Realität. Denn tatsächlich enthalten beide Streichfette die gleiche Menge Kalorien bzw. Fett. Heißt für uns: Ob gute alte Butter oder pflanzliche Margarine – ein bis zwei Esslöffel pro Tag sind genug.

Literweise Wasser trinken!
Es rauscht wie ein Mantra durch unser Leben: Immer viel trinken! Dieser Appell kommt tatsächlich nicht von ungefähr. Experten empfehlen Erwachsenen täglich mindestens 1,5 Liter Wasser in Form von Getränken aufzunehmen. Ob Saftschorle, Tee oder Kaffee spielt keine Rolle. Kommt noch ein Liter Flüssigkeit über die Nahrung dazu, sprudelt die Energie. Tipp: Immer schon trinken, bevor der Durst kommt, sonst fehlt bereits zu viel Flüssigkeit.

Kein Snack nach 18 Uhr!
Die gute Nachricht: Unser Körper kann die Uhr nicht lesen. Die schlechte: Wer kurz vor dem Schlafengehen bei Kohlenhydraten kräftig zulangt, darf sich nicht über einen kneifenden Gürtel wundern. Forscher bestätigen: Früh zu essen entlastet den Magen und unterstützt die natürliche Fettverbrennung während der Nacht. Na dann gute Nacht.

Giftiger Spinat?
Tatsächlich: Gekochter Spinat kann giftig werden, wenn er nicht gekühlt gelagert wird. Und noch etwas ist hier nicht im grünen Bereich: Der hoch gelobte Eisengehalt ist – anders als die toxische Wirkung – eine echte Legende. Schuld soll ein Lebensmittelchemiker sein, der um 1890 eine Kommastelle vertauschte. Generationen von Kindern nehmen es ihm bis heute übel.

Zitronen gegen Schnupfen?
Fast ein bisschen schade, aber die spritzige heiße Zitrone, die bei Erkältungen dank einer Extraportion Vitamin C unsere Reserven auffüllen und die Abwehr stärken soll, bleibt folgenlos. Überschüssiges Vitamin C scheidet der Körper direkt wieder aus. Der oft ignorierte Geheimtipp bei Erkältungen: Ruhe, Ruhe und noch mal Ruhe.

 

 

 

 

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